Wie
und warum funktioniert das Petö-System?
Die Konduktive Erziehung funktioniert nur durch zielgerichtete Arbeit,
Anstrengung und stete Wiederholung in einer Sicherheit gebenden,
das Lernen fördernden Umgebung. Grundbedingung ist
der Wille und die Motivation aller Betroffenen
sowie Können und Wissen der Therapeuten, die das Lernen bis ins letzte
Detail programmieren.
1)Die konduktive Förderung umfasst alle Bereiche : Grobmotorik, Feinmotorik, Mundmotorik, Sprachentwicklung, Kommunikation, Entwicklung der sozialen Kompetenzen, Verhalten (auch Abbau von Tics), Aufbau des Körperschemas, des Raumbegriffs, des Zeitbegriffs, Entdeckung und Begreifen des nahen Umfeldes, Erlernen der benötigten Kompetenzen um den Anforderungen des Alltags möglichst selbständig gerecht zu werden, Aufbau und Strukturierung des Wissens , wenn möglich Erlernen von Lesen und Schreiben, Umgang mit technischen Apparaten,....
2) Die Struktur des Lernens ist extrem wichtig: Die gleichen Übungsreihen in gleichbleibend aufgebauten Programmen, extrem hohe Wiederholungsraten, gleichbleibende Hilfsmittel und Hilfestellungen über den ganzen Tag verteilt, strikt strukturierter, gleichbleibender Ablauf des Tages,…
3) Präzise Anpassung an die Bedürfnisse der einzelnen Kinder und Erwachsene durch immer wieder angepasste Hilfestellungen und Hilfsmittel, die auf ein benötigtes Minimum reduziert werden, um das selbständige Lernen zu fördern. (Petö nennt dies Fazilitation) Selber machen, selber begreifen, selber verstehen, wie es geht,...das ist das Ziel und auch der Weg.
4) Sofortiges Anwenden im Alltag der erlernten und zu lernenden Fähigkeiten. (Motivierend, da es klar ist, zu was das Erlernte dient)
5) Gleichbleibende Betreuung entsprechend dem System, wenn möglich durch das ganze Umfeld: Familie, andere Therapeuten,.... über den ganzen Tag. Wohlgemerkt, es geht hier um die Anwendung des Gelernten im Alltag (essen, trinken, fortbewegen, Sauberkeitstraining,..) und nicht um die Wiederholung der Programme mit den Lernphasen.
6) Einsatz der Sprache als therapeutisches und pädagogischen Werkzeug: die Sprache wird in den Programmen in einer ganz spezifischen, strukturierenden Art eingesetzt. (Petö nennt dies Intendation)